02.06.2022 |
WH: 05.06.2022, 09:00 Uhr, Servus TV
Der Besuch von Turin wird für Ioan Holender zur Reise in die Geschichte der Oper. 126 Jahre nach der Uraufführung rekonstruierte das Teatro Regio die Erstaufführung von Puccinis weltbekannter Oper „La Bohème“. Bühnenbilder und Kostüme wurden nach Plänen von 1896 auf die Turiner Bühne gebracht. Ein inspirierendes Opern-Ereignis.
Turin wurde als Reiseziel lange unterschätzt. Dabei verbindet die Stadt am Rande der Alpen ein erstklassiges Kulturleben mit französischem Stil und italienischer Lebensart. Neben dem international bekannten Autokonzern Fiat bietet Turin Schokoladenkreationen sowie ein besonderes Wahrzeichen: die Mole Antonelliana mit ihrem 167 Meter hohen Turm. Ursprünglich als Synagoge erbaut, wurde das Gebäude nie als solche genutzt. Zehn Jahre nach Einweihung der Mole Antonelliana wurde Turin durch die Gründung von Fiat zum Zentrum der italienischen Automobilindustrie. Stararchitekt Renzo Piano verwandelte die stillgelegte Fiat-Fabrik in Lingotto in ein modernes Kultur- und Einkaufszentrum. Die legendäre Teststrecke mit ihren Steilkurven auf dem Dach blieb erhalten. Ioan Holender versucht sich auf der berühmten Strecke erfolgreich als Testfahrer. Am Turiner Teatro Regio leistet der künstlerische Leiter Sebastian Schwarz seit 2019 Erstaunliches. Die sehenswerte „Bohème“-Rekonstruktion wurde von Pier Giorgio Morandi musikalisch geleitet, Dirigent der Uraufführung war Arturo Toscanini. Die gemalten Originaldekorationen wurden eindrucksvoll wiederhergestellt, konnten allerdings nicht mehr wie einst im Schnürboden eingehängt werden, weil es die Aufhänger nicht mehr gibt. Großartig ist die Wirkung der Kostüme der Pariser Kinder und Erwachsenen im Momus-Akt. Ein Bilderzauber!
Mitwirkende
FILIPPO FONSATTI – Direktor - Teatro Stabile Torino
ERNESTO SCHIAVI – Künstlerischer Leiter - Orchestra Nazionale della RAI
MIHOKO FUJIMURA – Mezzosopran
SEBASTIAN SCHWARZ – Künstlerische Leiter – Teatro Regio Torino
PIER GIORGIO MORANDI - Dirigent